ISO 50003 bringt Veränderung im Energiemanagement
Mit der neuen ISO 50003 gibt es für Unternehmen mit einem zertifizierten Energiemanagementsystem nach ISO 50001 seit 2017 grundsätzliche Änderungen. Zertifizierte Unternehmen sind verpflichtet, die kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung, also die Energieeffizienz nachzuweisen. Dies gilt bereits für das Erstaudit, sowie für die erfolgreiche Rezertifizierung. Mit dem Nachweis rückt auch die Messung der energiebezogenen Leistung deutlich in den Vordergrund.
ISO 50003 fordert eine Verbesserung der Energieeffizienz
Im Fokus der Veränderungen steht die verpflichtende Verbesserung der Energieeffizienz. In der Norm ISO 50003 heißt es: „Die Bestätigung der fortlaufenden Verbesserung der energiebezogenen Leistung ist für die Ausstellung der Re-Zertifizierung notwendig“ (DIN ISO 50003:2016-11, Kapitel 5.9).
Das bedeutet konkret, dass der Energieauditor im Rahmen des ISO 50001 Zertifizierungsaudits aufgefordert ist, die fortlaufende Verbesserung im Unternehmen zu kontrollieren und zu bestätigen.
Um eine nachweisbare Verbesserung der Energieeffizienz vorweisen zu können, werden in Ergänzung zur ISO 50003 die neuen Zusatzdokumente der ISO 50000 Familie interessant:
- ISO 50002: Dient als Hilfestellung zur Durchführung von Energieaudits und ersetzt die bisherige DIN EN 16247
- ISO 50004: Beschreibt den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (PDCA)
- ISO 50006: Beschäftigt sich mit Energieleistungskennzahlen
- ISO 50015: Beinhaltet die Bestimmung der energiebezogenen Leistung, sowie die Messung und Verifizierung von Energieeffizienzmaßnahmen
Die neuen Zusatzdokumente zur DIN EN ISO 50001 sollen bei der Implementierung eines Energiemanagementsystems unterstützen und helfen, die Norm noch besser zu verstehen. Verbindlich sind diese Normen im Moment noch nicht, mit der ISO 50003 beginnt jedoch eine erste indirekte Verpflichtung – da Sie die Anforderungen für eine erfolgreiche Zertifizierung neu definiert. Für tiefergehende Informationen lesen Sie die ausführliche Interpretation zur ISO 50003 von Matthias Lisson, Geschäftsführer TENAG GmbH.
ISO 50003 macht Energiemesstechnik notwendig
Die neuen Anforderungen der ISO 50003 enthalten neben der Forderung zur Steigerung der Energieeffizienz auch eine indirekte Forderung nach der richtigen Energiemesstechnik. Denn die Verbesserung der energiebezogenen Leistungen sollte idealerweise gemessen und dokumentiert werden. Die Experten der TENAG GmbH beraten Sie gerne hinsichtlich verschiedener Messkonzepte und Messtechniken. Sprechen Sie uns an.
ISO 50003 ist da – Was können Sie tun?
Wir erwarten von der ISO 50003, dass eine Korrektur zum eigentlichen Inhalt eines Energiemanagementsystems nämlich der Verbesserung der Energieeffizienz geschaffen wird. Die Verbesserung der Energieeffizienz wird mit der Norm künftig auch im Audit stärker in den Fokus rücken und dazu beitragen, dass die Auditoren über den Tellerrand der Systematik hinausblicken dürfen und werden. Damit ändern sich nicht nur die Auditpraxis und die technische Tiefe von Zertifizierungsaudits sondern auch die Auditzeit.
ISO 50001 zertifizierte Unternehmen sollten deshalb einen tieferen Blick in technische Details, messtechnische Erfassungen und Erfolgskontrollen werfen. Wir unterstützen Sie gerne beim Start. Kontaktieren Sie unsere Experten.
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